Bäume am Unterentersbacher Bach sollen bleiben

Dorfstraße Unterentersbach

Zur Neugestaltung der Dorfstraße Unterentersbach gab es eine Ortsbegehung von Ortschaftsrat und Bürgern. Dabei wurde klar, welch große Rolle der Bach auch künftig spielen wird.

„Die Bürger mitnehmen“ könnte man die Vor-Ort-Begehung am Montagabend vor der Ortschaftsratssitzung auch überschreiben. Den Bürgern wurde die Gelegenheit geboten, sich zu informieren und Fragen zu den Themen Neugestaltung der Dorfstraße und des Dorfbachs zu stellen. Für das Thema Dorfbach war Experte Klaus Rauber gekommen, er ist Vorsitzender des Vereins für Implosionsforschung. Dieser Verein macht Untersuchungen in natürlichen Gewässern und führt Gewässerrenaturierung mit natürlichen Methoden durch. Er hat eine Teststrecke im Bach eingerichtet, bei der die Stellfalle an den Rand gestellt wurde. Dadurch kann der Schlamm abfließen, erläuterte er die Maßnahme. Besonders zur Notwendigkeit der Stellfallen entwickelte sich eine kontroverse Diskussion. Nach Raubers Meinung sind Stellfallen für die Fischökologie nicht notwendig. Die Bürger argumentierten, dass die Stellfallen schon immer da gewesen seien und eine sinnvolle Einrichtung zur Regulierung des Bachs sind.

Für das Thema Bäume am Dorfbach war Patrick Stärke von der Firma Pfefferle Baumkultur in Mülheim gekommen. Er hat sich mit der Frage beschäftigt, wie man die Straße sanieren kann, ohne die einseitige Baumreihe zu beschädigen und ein Baumgutachten erstellt. Dazu hat er eine Wurzelsondierung  durchgeführt.

Dazu erklärte Ortsvorsteher Christian Dumin: „Der Erhalt der Bäume ist dem Ortschaftsrat sehr wichtig.“ Patrick Stärke erklärte, dass der Standort für der Bäume am Bach ungünstig sei. Die Bäume können sich nur bis zur Bordsteinkante an der Straßenseite ausdehnen. Zur Bachseite ist der Bach eine natürliche Grenze für das Wachstum der Wurzeln. Auch die Wasserversorgung sei Schwankungen unterzogen. „Warum funktioniert es dann?“ fragte Ortschaftsrat Armin Reber. „Die Bäume passen sich an, aber sie leiden unter der Situation“, informierte Stärke. Er empfahl Erlen als Neubestand zu pflanzen, die mit den Bedingungen besser zurechtkommen.
 
Für die Planung der Baumaßnahmen wurde das Büro Isenmann Ingenieure aus Haslach beauftragt. Mitarbeiter Matthias Fritsch informierte über den Stand der Planung. Er ist als ehemaliger Leiter der Zeller Betriebshofs im Ort gut bekannt. Fritsch begleitet die Bauausführung, ist als Ansprechpartner vor Ort. Zum zeitlichen Rahmen der Maßnahme erklärte Fritsch, dass bis Oktober der Kostenrahmen feststeht. Dann kann im November die Submission stattfinden und der Baustart im Dezember/Januar. Als interessante Information für die Bewohner entlang der Dorfstraße sagte Fritsch, dass das E-Werk, Mittelbaden die Leitungen bis in das Haus hinein verlegt. Die Dachständer für die Stromversorgung werden abgebaut. Die Wasserleitungen  werden nur bis zur Grundstücksgrenze gebaut. Die Straßenbeleuchtung wird bachseitig erfolgen. 

Nach der Begehung wurde die Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus fortgeführt. Dort war das Thema Bäume am Bach erneut Thema. Jürgen Isenmann schlug vor, jeden Baum einzeln anzuschauen, ob er in den nächsten Jahren Probleme machen wird. Für einzelne Problembäume empfiehlt er, zu entfernen und schöne Ersatzbepflanzungen zu machen.  Für diese Lösung warb auch Ortsvorsteher Dumin: „Nach der Maßnahme werden mehr Bäume da sein als vorher – das ist wichtig.“

Autorin: Gisela Albrecht, Offenburger Tageblatt