Die Leselust wecken

„Bücherwoche“ der Grundschule im Bildungszentrum

Die Anfang des Jahres veröffentlichte „JIM-Studie“ (Jugend, Information, Bildung) über den Medienumgang von Kindern und Jugendlichen hat gezeigt, dass der Anteil regelmäßiger Buchleser mit 40% stabil geblieben ist. Das bedeutet aber zugleich, dass 60% der jungen Leute nicht oder nur selten zu einem Buch greifen.
Das Bildungszentrum Ritter von Buß hat die Leseförderung im Schulprofil verankert und stärkt die Lesekompetenz seiner Schülerinnen und Schüler über den Unterricht hinaus mit regelmäßigen Vorlesewettbewerben, Autorenlesungen, Büchertischen und Arbeiten in den beiden Bibliotheken der Grundschule und der Sekundarstufe.
Eine Woche lang konnten sich die Mädchen und Jungen der Grundschule über Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt und moderne Klassiker der Kinderliteratur informieren. In der Schülerbibliothek präsentierte Petra Kühnpast, Inhaberin von „Rund um’s Leben Kopf“, für jede Klassenstufe rund ein Dutzend Werke auf jeweils einem Büchertisch.
Am ersten Tag wurden jeder Klasse einzelne Werke aus dem Gesamtpaket vorgestellt, wobei Frau Kühnpast mehrfach interessante Textauszüge vorlas und mit den Kindern anschließend darüber sprach. Die Reaktionen der Mädchen und Jungen zeigten, wie sehr sie manche Texte beeindruckten. Dabei waren es nicht nur abenteuerliche, fantastische oder humorvolle Texte, die für anhaltende Spannung sorgten, sondern auch aktuelle Themen aus Sachbüchern, wie etwa die verheerenden Buschbrände im Westen Australiens, von denen die jungen Zuhörer im Zusammenhang mit einer Vorlesegeschichte über einen kleinen Koala erfuhren.
Eltern informierten sich in der Bücherei
An den folgenden Tagen konnten die Schüler der 1. Bis 4. Klassen mit ihren Lehrerinnen noch einmal die Bücher begutachten. Am Mittwochnachmittag konnten sich die Eltern die ausgewählten Werke anschauen und mit Konrektor Wolfgang Scharer besprechen. Dass die ersten und entscheidenden Impulse für das Lesen in der Familie gegeben werden sollten, ist seit langem bekannt. Doch dem ist nicht so, wie jüngste Umfragen in Deutschland gezeigt haben: Etwa 1,7 Millionen Kinder von zwei bis acht Jahren bekommen jene Impulse nicht oder nur selten von ihren Eltern. Dabei reichen laut Experten schon 15 Minuten Vorlesen pro Tag aus, um die Persönlichkeitsentwicklung und das Einfühlungsvermögen zu fördern. Auch deshalb legt die Zeller Schule großen Wert auf die Zusammenarbeit mit den Eltern der Schüler.
Lehrerin Kathrin Bolten, die auch die Grundschulbücherei betreut, war mit dem Verlauf der „Bücherwoche“ zufrieden. Die Zusammenarbeit mit den Buchhandlungen „Rund um’s Leben Kopf“ und „Richter“ in Zell habe sich über die Jahre bewährt. Und die Vorweihnachtszeit bietet zudem viele Möglichkeiten die Leselust zu wecken.

Autor: Hansjörg Wörner, Schwarzwälder Post

(Erstellt am 02. Dezember 2019)