
Rundofen Zell wird Wahllokal
Im Rathaus Zell sieht man sich auf die vorgezogene Bundestagswahl am 23. Februar gut vorbereitet. Aufgrund von närrischen Veranstaltungen gibt es zwei neue Wahllokale.
Nach dem „Aus“ der Ampel-Koalition gibt es am Sonntag, 23. Februar, vorgezogene Bundestags-Wahlen. Das stellt natürlich auch Städte und Gemeinden vor Herausforderungen, da die ansonsten monatelange Zeit der Vorbereitung gehörig zusammenschrumpft. Zudem sorgt der Wahltermin im Februar teils für Kollisionen mit närrischen Veranstaltungen, zum Teil gab es deswegen schon Absagen von Narretei.
Im Rathaus Zell ist man allerdings gelassen: Die Wahl ist vorbereitet, so weit das möglich ist und mit den Fasendgemeinschaften „Städtle“ und Entersbach wurden Absprachen getroffen. Da Städtle und Entersbacher am Samstag vor der Wahl ihre närrischen Abende im Kulturzentrum und im Saal des Dorfgemeinschaftshauses feiern, stehen diese beiden bisherigen Wahllokale am 23. Februar nicht zur Verfügung. Zells Hauptamtsleiter Ulrich Reich kündigt daher an, dass die Wähler im Wahlbezirk „Kernstadt Nord“ im Rundofen wählen, die Unterentersbacher werden zur Wahlurne im Proberaum des Musikvereins im Dorfgemeinschaftshaus gebeten.
Zwei Stimmen
Stand heute sind es 6268 Wahlberechtigte in Zell, die am 23. Februar den 21. Deutschen Bundestag wählen dürfen. Wahlberechtigt sind Deutsche, die das 18. Lebensjahr vollendet haben. Im Gegensatz zu den Kommunalahlen im vergangenen Jahr, dürfen also Jugendliche ab 16 diesmal nicht wählen. Jeder Wähler hat die bekannten zwei Stimmen, mit der Erststimme wird ein Direktkandidat aus dem Wahlkreis gewählt, die Zweitstimme ist dann für eine Partei vorgesehen.
In Zell sorgen 58 Wahlhelfer im Schichtdienst dafür, dass in den fünf Wahllokalen Rathaus und Rundofen (Kernstadt Zell), Schwarzwaldhalle Unterharmersbach, Proberaum Dorfgemeinschaftshaus Unterentersbach und Imkerschule Oberentersbach die Stimmabgabe reibungslos vonstatten geht. Nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr sind diese Wahlhelfer dann fürs Auszählen der Stimmen zuständig.
Wie bei jeder Wahl setzen sich die Wahlhelfer aus Mitgliedern des Gemeinderats und des Rathauses, aber auch aus einigen Bürgern zusammen, die sich laut Hauptamtsleiter gemeldet hatten und Hilfe anboten. „Wahlhelfer kann jeder werden, der auch wahlberechtigt ist“, so Reich.
Noch keine Stimmzettel
Inzwischen sind die Wahlbenachrichtigungen verschickt. „Bis die Stimmzettel kommen, kann das aber Mitte Februar werden“, so Ulrich Reich. Das wiederum hängt damit zusammen, dass der Kreis prüfen und bestätigen muss, wer auf dem Stimmzettel auftaucht und danach erst die Stimmzettel drucken lässt.
Wer Briefwahl machen möchte, hat ein engeres Zeitfenster als sonst. Das liegt auch daran, dass die Wahlunterlagen noch per Post zugestellt werden müssen. Online-Anträge für Briefwahl müssen daher bis zum 18. Februar, 12 Uhr, im Rathaus eingehen. Wer persönlich vorbeikommt, kann Briefwahl bis zum Freitag vor der Wahl um 15 Uhr beantragen. Dann kann der Wahlberechtigte seinen Stimmzettel gleich mitnehmen.
Wie bei jeder Wahl, so gibt es auch bei der Bundestagswahl Besonderheiten. Ulrich Reich nennt im OT-Gespräch eine: „Wer bis zum Wahltermin noch nach Zell zieht, muss bis zum 2. Februar im Rathaus einen entsprechenden Antrag stellen, damit er in Zell auch schon wählen darf.“
Tut er dies nicht, ist am Wahlsonntag ein Ausflug in seine Heimatgemeinde fällig, in der er dann wählen muss. Oder kann.
Autor: Dietmar Ruh, Offenburger Tageblatt
