Unterharmersbach
Der Ortsteil Unterharmersbach liegt etwas nördlich von Zell und wurde vor rund 900 Jahren entlang dem Harmersbach als Rodungssiedlung „Hademarsbach“ des in der Region mächtigen Klosters Gengenbach gegründet. Zusammen mit Zell wechselte das Harmersbachtal (Ober- und Unterharmersbach) im Mittelalter mehrfach den Herren, bis es dann schließlich als „Reichstal Harmersbach“ wie eine Freie Reichsstadt dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation direkt unterstellt wurde und sich weitgehend selbstständig verwalten konnte. 1803 fiel das gesamte Tal ans Großherzogtum Baden; 1814 wurde es in die beiden Gemeinden Unter- und Oberharmersbach getrennt. Oberharmersbach ist bis heute eine selbstständige Gemeinde geblieben; Unterharmersbach wurde am 1. Januar 1975 mit Zell am Harmersbach zusammengeschlossen.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war Unterharmersbach als Straßendorf rein landwirtschaftlich geprägt. Danach entstanden links und rechts des Harmersbaches zahlreiche neue Wohnsiedlungen und der Fremdenverkehr wurde zum Hauptwirtschaftsfaktor. Dadurch entstand die Walderholungsanlage Herrenholz mit zwei Weihern, einer Grillhütte und einem Kinderspielplatz, der Kurgarten mit einem kleinen idyllischen Mühlenhäusle und einem Weiher, und daneben baute die Gemeinde den ehemaligen, 330 Jahre alten Fürstenberger Hof zu einem inzwischen landesweit bekannten bäuerlichen Heimatmuseum aus.
An die alten Reichstalzeiten erinnert noch heute die Bürgerwehr, die an hohen Festtagen in der damaligen Festtagstracht der Bauern, den weißen Hosen, den schwarzen Glanzkitteln, mit aufgepflanztem Vorderladergewehr aufmarschiert.
Öffnungszeiten der Ortsverwaltung Unterharmersbach
Hauptstraße 173, 77736 Zell-Unterharmersbach, Tel: 07835/6369-260