Wallfahrtskirche "Maria zu den Ketten"

Von den mehr als 20 Wallfahrtskirchen in der Ferienregion Schwarzwald ist Maria zu den Ketten eine der größten: 600 Menschen fasst das Kirchenschiff, weitere 200 finden auf der Orgelbühne Platz. Aus einem kleinen Holzkirchlein aus dem 9. Jahrhundert wurde im Laufe von 1000 Jahren eine stattliche Kirche, zu der immer mehr Menschen pilgerten.

Allein am Festtag Maria Himmelfahrt am 15. August wallfahren mehr als 3500 Menschen nach Zell. Verehrt wird das Gnadenbild der Maria mit Jesuskind. Die Schnitzerei, Meisterwerk der frühen Gotik aus dem 14. Jahrhundert, gilt als besonders anmutig.

Wallfahrtskirche Innenansicht
Wallfahrtskirche Vorderansicht

Zell wird schon früh zum Wallfahrtsort: die Legenden

Im 7. Jahrhundert brachten Mönche den christlichen Glauben von der Bischofsstadt Straßburg aus in den Schwarzwald; einer der Mönche, vom Volk Gallus genannt, weil er aus Gallien kam, baute sich neben einer Quelle eine Hütte und pflanzte einen Rosenstock. Nachdem er weggezogen war, hörten die Menschen aus dem Rosenstrauch Gesang und entdeckten ein Marienbild. An dieser Stelle errichteten sie eine Kapelle und nannten sie "Maria rosenrot". Viele Jahrhunderte wallfahrten Menschen nach Zell und beteten zu "Maria zur Rose". An dieser Stelle steht heute die Wallfahrtskirche.

Der Name "Maria zu den Ketten" entstand später aus folgender Legende: Ein Schmiedegeselle aus der Region geriet während der Kreuzzüge in Gefangenschaft der Türken. Als Verehrer der Zeller Maria fleht er die Heilige aus der Ferne, aus einem maurischen Kerker, um Rettung an. Die Ketten fallen von ihm ab, ein Pferd bringt ihn ins Heimatdorf zurück. Wie versprochen, brachte er seine Ketten in die Kirche Mariens, die seitdem "Maria zu den Ketten" heißt. Heute halten die zwei Engel rechts und links des Altars die Ketten in den Händen. Die historischen Eisenketten hängen am Chorbogen, ein Deckenfresko illustriert die Legende.

Einen Überblick über die Wallfahrtsorte der Region gibt die Seite des Erzbistums Freiburg unter www.erzbistum-freiburg.de.

Seit 1920 leben Mönche in einem Kloster neben der Wallfahrtskirche und betreuen auch die umgebenden Seelsorgeeinheiten sowie das Angebot im Haus der Begegnung „St. Fidelis“.

Adresse und Anfahrt

Kapuzinerkloster
Klosterstraße 17
77736 Zell a. H.
Tel.: 07835-6389-0
E-Mail: wallfahrt.zell@kapuziner.org 
Internet: Webseite der Pfarrei Zell

Wallfahrtsgruppen wenden sich mit Anfragen bitte an diese Adresse.

Zell am Harmersbach und die Wallfahrtskirche erreicht man von Offenburg bzw. Biberach bequem mit der Bahn.
Mit dem Auto über die B 33 Abfahrt Biberach.