THW baut Stahlbrücke für die Umleitung

60 Tonnen Stahl an der Wallfahrtskirche in Zell a. H. verarbeitet / Samstag wird die Brücke eingesetzt

Rund 30 THW-Helfer haben am Samstag vor der Wallfahrtskirche Zell die Stahlträgerbrücke zusammengeschraubt, die einmal den Umleitungsverkehr während der Arbeiten an der L 94 In Unterharmersbach aufnehmen soll. Bei der spektakulären Aktion wurden 60 Tonnen Stahl verarbeitet.


Die Geräusche am Samstag erinnerten an eine Autowerkstatt, in der gerade Räder gewechselt werden: Rund 5000 Schrauben wurden von den rund 30 THW-Helfern mit dem Druckluftschrauber in die Teile der Stahlbrücke eingedreht.

60 Tonnen Stahl verarbeiteten so die drei THW-Ortsverbände aus Biberach, Breisach und Müllheim.
Die Fachgruppe Brückenbau aus Müllheim unter Leitung von Patrick Winterhalter leitete den spektakulären Einsatz, den auch einige Zuschauer beobachteten.

Am Samstag um 8 Uhr hatten die Arbeiten an der Stahlträgerbrücke begonnen, die ab Juli für rund zwei Jahre während der Bauarbeiten an der Ortsdurchfahrt Unterharmersbach (L94) den talabwärts fahrenden Verkehr (Richtung Biberach) der Umleitung aufnehmen und über den Harmersbach führen soll (wir berichteten).

Auch und vor allem den Schwerlastverkehr, den die Brücke mit einer Tragkraft von 45 Tonnen locker aushält. Über die bestehende, benachbarte Lindenbrücke wird nur der talaufwärts fahrende Verkehr (Richtung Unterharmersbach) geleitet.

Autokräne kommen

Nach letzten Arbeiten am Sonntag ist die 29 Meter lange Brücke fertig und wartet auf die nächste Aktion am 20. Mai. An diesem Tag wird der Koloss von zwei Autokränen auf seine Fundamente gehoben, die bereits gegossen sind.

Am Samstagnachmittag machten sich auch der ehemalige THW-Landessprecher Walter Nock, Zells Bürgermeister Günter Pfundstein, sowie Unterharmersbachs Ortsvorsteher Hans-Peter Wagner ein Bild der Arbeiten, die zügig und reibungslos verliefen.

Einsatzleiter Patrick Winterhalter gab bei dieser Gelegenheit auch weitere Infos zur Funktion der Stahlbrücke: So besitzt diese eine Fahrbahnbreite von 3,20 Metern nebst seitlichen Schrammborden und einen Fahrbahnbelag.

Nichts soll scheppern

Die Übergänge von Straße zur Brücke werden angepasst. Unterm Strich soll also nichts scheppern, wenn die Laster über die Brücke fahren.

Die Stadt erhält übrigens für den Aufbau eine Rechnung vom THW und zahlt für die Zeit der Umleitung Miete für die Brücke, informierte Bürgermeister Günter Pfundstein.

Und: Falls die Lindenbrücke durch die neue Belastung Schwächen zeigen sollte, wird der komplette Verkehr über die Stahlbrücke geleitet – mit Ampelregelung. »Das wäre Plan B«, erklärte Bürgermeister Pfundstein.

Autor: Dietmar Ruh, Offenburger Tageblatt

(Erstellt am 16. Mai 2017)