Das THW als Brückenbauer für die L 94-Umleitung in Zell

Behelfsbrücke über den Harmersbach bei der Wallfahrtskirche in Zell wird am Wochenende zusammengebaut / 60 Tonnen Material

Erste Teile der Stahlbrücke, die den talabwärts fließenden Verkehr der Umleitung während der Sanierungsarbeiten an der Ortsdurchfahrt Unterharmersbach aufnehmen soll, sind in Zell angekommen. Am Wochenende wird die Brücke vom THW zusammengebaut, am 20. Mai wird sie auf ihren Platz gehoben.


Während für den östlichen Teil der ab Juli beginnenden Mega-Baustelle »Sanierung Ortsdurchfahrt Unterharmersbach« noch um eine Lösung der Verkehrsführung gerungen wird, soll der Verkehr im westlichen Abschnitt ab der Lindenbrücke in Zell über eine Umfahrung  geleitet werden (wir berichteten). Ein wichtiger Bestandteil dieser Umleitung ist eine THW-Stahlbrücke, die nahe der Wallfahrtskirche den Harmersbach überqueren und den talabwärts fließenden Verkehr aufnehmen soll. Für Begegnungsverkehr vor allem von Lastwagen  ist die Lindenbrücke nämlich nicht breit genug.

60 Tonnen Material, 5000 Schrauben

Inzwischen sind die Fundamente der Stahlbrücke gegossen und seit gestern sind auch die ersten Brückenteile da.  Bis zum Freitag werden Tieflader insgesamt 60 Tonnen Material angeliefert haben.
Rund 25 Helferinnen und Helfer aus den THW-Ortsverbänden Biberach, Breisach und Müllheim werden am Samstag und Sonntag, 13. und 14. Mai,  rund 5000 Schrauben in die vorgeplanten Öffnungen drehen, um am Ende aus einer Vielzahl von Einzelteilen eine vollständige und einsatzbereite Brücke fertigzustellen. Diese hat eine Spannweite von rund 29 Meter und eine nutzbaren Breite von rund 3,5 Metern. Die  so genannte Delta-Stahlbrücke kann vom Schwerlastverkehr befahren werden.

Die Einzelteile werden aus dem Brückenbaulager in Schiefbahn bei Mönchengladbach angeliefert. Morgen, Freitag, beginnen die Vorbereitungen für dem Brückenbau, der Hauptteil der Arbeit erfolgt am Samstag und Sonntag. Danach steht die fertige Brücke auf dem Lagerplatz.

Der spannende Moment des Einhubs der Brücke erfolgt dann am Samstag, 20.  Mai, mit Hilfe von zwei großen Mobilkränen.

Die Besonderheit der THW-Einheit »Fachgruppe Brückenbau« besteht darin, dass diese im ganzen Bundesgebiet lediglich 14 Mal vorgehalten wird und dass die Führungskräfte in der Regel einen hohen Ausbildungsstand aufweisen sollten.

Aus diesem Grund ist für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte auch die berufliche Qualifikation nicht unerheblich; die Führungsmannschaft besteht teilweise aus Architekten, Bauingenieuren, Ingenieuren und Technikern.

Autor: Dietmar Ruh, Offenburger Tageblatt

(Erstellt am 11. Mai 2017)