Rösslebrücke macht Fortschritte

Die Arbeiten an dem Neubau der Rösslebrücke gehen mit Hochdruck weiter. Bauleiter Joachim Uhl:“ Wir kommen gut voran und sind absolut im Zeitplan.“ Eine Spezialfirma aus dem bayrischen Deggendorf hatte im Januar trotz Schnee und Kälte mit Spezialmaschinen in jedes der beiden Widerlager 23 senkrechte und schräge Löcher mit Stahlhülsen in den felsigen Untergrund gebohrt. Die Stahlanker mit Schutzhülle hatten eine Länge von 12,93 bis 17,35m, je nachdem welche Tiefe überwunden werden musste, bis man auf den Fels stieß. Nach dem Einbringen der Anker in die Löcher des Felsuntergrundes mit Hilfe eines Kranes wurden die Hohlräume mit flüssigem Zement verpresst. Danach wurde es nochmals spannend. Zur Belastungsprüfung  wurde mit je 50 Tonnen Zugkraft an vier verschiedenen Ankern gezogen. Aufatmen bei allen Beteiligten: Die Prüfungen waren erfolgreich. Die Anker bewegten sich nicht.

Nach dem Reinigen der alten Fundamentoberfläche werden jetzt die Widerlager (Fachausdruck: Pfahlkopfbalken) geschalt, bewehrt und betoniert. Auf die Widerlager wird in den nächsten zwei Wochen ein ca. 30cm hoher Lagersockel betoniert. Darauf werden in ca. vier Wochen die Halbfertigteile gelegt, die dann mit Beton befestigt werden. Vorher muss der Hohlraum noch hinter den Widerlagern angefüllt werden, damit der für das Verlegen der Halbfertigteile benötigte Autokran eine sichere Standfläche hat. Voraussichtlich Ende Mai werden die Brückenarbeiten durch die Fachfirma Rendler beendet sein. Dann ist die Firma Reif am Zug, die die Brücke für die künftige Befahrbarkeit von beiden Seiten mit der Fahrbahn der L94 verbinden wird.
Eventuell extra in einen Kasten:
Keine Baustelle ohne Überraschungen. So auch beim Abriss und Neubau der Rösslebrücke in Unterharmersbach, als im Dezember 2018 beim Vorbohren mit dem Bagger und dem Einrammen der Stahlspundwände alte Holzpfähle aus dem Untergrund zu Tage gefördert wurden. Diese lagen unter den alten Betonfundamenten der Brückenwiderlager und dienten als Gründungsersatz. Auch in Bachmitte wurden Baumstämme gefunden. Sie wurden für die Gründung eines Traggerüstes bei der Betonnage des alten Brückenüberbaues 1956 benötigt.
Bei den Bauarbeiten wurden 5,00 hohen Stahlspundwände wurden zunächst bei 1,5 Meter Überlänge belassen als Hochwasserschutz, bis die Brückenwiderlager fertiggestellt sind. Diese Maßnahme hatte sich dann auch bei den starken Regenfällen an Weihnachten bewährt. Nachdem die Bauarbeiten an den Widerlagern und Bachmauern beendet sind, werden jetzt die Stahlspundwände auf Wasserlaufhöhe abgetrennt.
Danach bekommen die Stahlspundwände eine neue Aufgabe. Wenn das Wehr der Ochsenmühle im Zuge der Realisierung des Hochwasserschutzkonzeptes im Bereich tiefer gelegt wird, schützen die Stahlspundwände die alten Bestandswiderlager vor Ausspülung.

Autor: Hanspeter Wagner

(Erstellt am 08. März 2019)