"Ihr Kinder wart mein Leben!"
Zeller Kindergarten-Leiterin geht in Ruhestand
Auf den Tag genau nach 37 Jahren als Leiterin des Zeller Kindergartens "Sternschnuppe" nahm Ingrid Mattheiß in einer emotionalen Feier Abschied vom Berufsleben.
Es war ein fröhliches Frühlingsfest des Kindergartens „Sternschnuppe“, das am Samstagvormittag das Kulturzentrum mit Besuchern und jungen Akteuren füllte. Es war aber gleichzeitig ein sehr emotionales Fest, denn Ingrid Mattheiß, die langjährige Leiterin der „Sternschnuppe“, nahm Abschied vom Berufsleben. Ein vielfaches „Danke“ von allen Seiten begleitete die engagierte Erzieherin in den Ruhestand. „Ihren“ Kindergarten weiß sie bei Lisa Zajac (30) in guten Händen.
Viele Kinder und Eltern waren zum Abschiedsfest ins Kulturzentrum gekommen. Unter den Ehrengästen waren auch Zells Bürgermeister Günter Pfundstein, sein Vorgänger im Amt Hans-Martin Moll, Hauptamtsleiter Ulrich Reich und sein Vorvorgänger Ludwig Börsig, die alle kraft Amtes enge Wegbegleiter von Ingrid Mattheiß waren. Aber auch Kolleginnen aus der Anfangszeit von Ingrid Mattheiß vor 37 Jahren waren gekommen, so Heidrun Metzler, Sabine Lehmann und Esther Kalmring. Auch die erste Anerkennungspraktikantin Heidi Riehle reiste eigens vom Bodensee nach Zell. Am 4. Mai 1987, als Ingrid Mattheiß begann, hieß die heutige „Sternschnuppe“ noch Sankt-Josefs-Kindergarten.
Viele Ehemalige
Ingrid Mattheiß begrüßte noch viele weitere ehemalige Kolleginnen, so Steffi Bethke, ihre langjährige Stellvertreterin, die mit Familie aus Erfurt angereist war. Auch Kolleginnen und Eltern, die schon als Kinder in der Sternschnuppe waren, alle aktuellen und ehemaligen Leiterinnen der Zeller Kindergärten und nicht zuletzt ihre Nachfolgerin Lisa Zajac. „Es ist für mich eine große Ehre, deine Nachfolge anzutreten“, sagte diese. Und Ingrid Mattheiß wiederum war sich sicher, dass die Sternschnuppe „auch weiterhin unter einem guten Stern stehen wird“. „Ihr Kinder wart mein Leben“, rief sie aus.
„Man muss zweimal hinschauen, wenn es heißt, es geht so jemand in Ruhestand“, sparte Zells Bürgermeister nicht mit Komplimenten für die vitale Ingrid Mattheiß (65). Pfundstein war als Kind Anfang der 1970er-Jahre selbst in der Sternschnuppe, und er hatte grob überschlagen, dass rund 1300 Zeller Kinder in der Dienstzeit von Ingrid Mattheiß in der Sternschnuppe betreut wurden.
Zum Frühlingsfest gehörten die Aufführungen der Kinder. Ein letztes „Danke“ und stehenden Applaus erhielt Ingrid Mattheiß, als sich 22 Erzieherinnen der Sternschuppe auf der Bühne versammelt hatten.
Autor: Dietmar Ruh, Offenburger Tageblatt